Café de Flore ein Stück Pariser Lebensart
Frühstück im Café de Flore
Wir schlendern den Boulevard Saint-Germain entlang bis zur Ecke Rue Saint-Benoît, dann stehen wir vor einer Pariser Institution, dem Café de Flore. Der erste Eindruck ist etwas ernüchternd, denn es sieht aus, wie viele andere Pariser Cafés auch. Lass dich aber nicht täuschen! Dieses Café ist mehr als nur ein Ort, um einen Kaffee zu trinken. Es ist ein Stück Geschichte. Ein Treffpunkt der Intellektuellen und ein Muss für jeden Paris-Besucher.
Eintauchen in die Geschichte im Café de Flore
Gelegen im künstlerischen Herzen von Saint-Germain-des-Prés, trägt das Café de Flore die Narben und Juwelen der Vergangenheit mit Stolz. Bereits im Jahr 1885 öffnete es seine Türen für die Öffentlichkeit und wurde schnell zum Knotenpunkt für den literarischen und philosophischen Austausch. Künstler wie Pablo Picasso und große Denker wie Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir verbrachten hier unzählige Stunden, eingetaucht in tiefe Diskussionen, umgeben von der rauchigen Luft, die zugleich Energie und Ruhe verströmte.
Beim Betreten des Cafés fühlten wir uns sofort in eine andere Zeit versetzt. Die klassische Einrichtung mit den roten Lederbänken, den Marmortischen und den großen Spiegeln an den Wänden schien unverändert seit den Tagen, als Sartre und de Beauvoir hier debattierten. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie sie in einer Ecke saßen, Kaffee schlürften und über die großen Fragen des Lebens philosophierten.
Dieser Ort ist nicht einfach nur ein Café, es ist eine Kapsel der Zeit, die uns erlaubt, für einen Moment in die Vergangenheit einzutauchen und Teil von etwas zu sein, das größer ist als wir selbst. Es ist ein Ort, an dem man die Last der Geschichte spüren und gleichzeitig die Freiheit des kreativen Ausdrucks erleben kann.
Die Aura des Café de Flore heute
In der heutigen Zeit hat das Café de Flore nichts von seiner Magie verloren. Es zieht nach wie vor Menschen aus aller Welt an, die sich nach Authentizität und Inspiration sehnen.
Schon vor der Tür, versuchen sich die Influencer/innen (oder die es werden möchten) die besten Selfies für die Social-Media-Accounts zu machen. Ein kurzer Check bei Instagram verrät, dass der Hashtack #cafedeflore bereits 98.000 Mal (Stand August 2024) verwendet wurde.
Beim Betreten des Cafés umgeben einen sofort die Echos der Vergangenheit – man fühlt sich, als würde man in einen geheimen Club eintreten, in dem die Geister der großen Künstler und Intellektuellen noch immer lebendig sind.
Das Café de Flore ist nicht einfach ein Ort zum Essen und Trinken; es ist ein kulturelles Erbe, ein lebendiges Museum, das uns lehrt, die Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart zu schätzen. Hier treffen sich auch heute noch Schriftsteller, Künstler und Denker, um Ideen auszutauschen und sich gegenseitig zu inspirieren.
Vegetarian Croque Monsieur Café de Flore
Entgegen des Mainstream wählen wir einen Platz im inneren des Cafés. Einen Blick in die Karte erschreckt uns zuerst. Ein Kaffee soll hier tatsächlich um die 30 Euro kosten? Der freundliche Kellner kann uns beruhigen, denn die genannten Preise der letzen Seiten der Menükarte, gelten nicht für einen Cafe sondern für die Merchandise Artikel, also eine Kaffeetasse samt Unterteller mit dem Logo des Café de Flore. Wir sind aber nicht die einzigen denen das passiert, erklärt uns der charmante Kellner.
Vegetarian Croque Monsieur Café de Flore
Wir bestellten Cappuccino und Vegetarian Croque Monsieur Café de Flore! Der Cappuccino kostet jeweils 9 Euro, dafür ziert das Emblem des Café de Flore und das olympische Logo Paris 2024 zusammen den Schaum des Cappuccinos. Im Vergleich dazu ist das Vegetarian Croque Monsieur Café de Flore mit 14 Euro fast schon ein Schnäppchen. Mit Sicherheit können wir aber sagen, dass es köstlich war und mit Abstand das leckerste Croque Monsieur was wir jemals gegessen haben!
Aber wen wundert das, denn das Café de Flore ist nunmal bekannt für seine exquisite französische Küche. Jedes Gericht erzählt die Geschichte der französischen Kochkunst, zubereitet mit Liebe und Respekt für die Tradition. Die Auswahl an Getränken darf nicht unerwähnt bleiben und kann vermutlich jeden Gaumen verwöhnen.
Während wir dort saßen, umgeben von anderen Gästen, die ebenfalls durch die Aura des Ortes angezogen wurden, konnte ich nicht anders, als über die Gespräche nachzudenken, die hier stattgefunden haben, über die Ideen, die geboren wurden, und die Freundschaften, die geschlossen wurden. Ich beobachtete die Menschen um mich herum – einige in tiefe Gespräche vertieft, andere in ihre Bücher oder Laptops versunken. Jeder schien hier seine eigene kreative Zuflucht gefunden zu haben, einen Ort, an dem man ganz man selbst sein konnte.