Die Marienkirche das Wahrzeichen von Gelnhausen
Die Marienkirche das Wahrzeichen von Gelnhausen
Immer wenn ich auf der Autobahn A66 von Frankfurt in Richtung Fulda unterwegs bin oder umgekehrt, schaue ich zum alten Ortskern von Gelnhausen hoch. Markant sind die vier Türme der Marienkirche schon zu sehen. Sie überragen die Stadt und locken Besucher in das beschauliche Städtchen. Die Stadt Gelnhausen, die im malerischen Kinzigtal liegt, ist nicht nur ein beliebtes Reiseziel aufgrund ihrer schönen Fachwerkhäuser und engen Gassen, sondern auch wegen dieser beeindruckenden Marienkirche. Die Kirche ist zweifellos das bedeutendste Bauwerk der Stadt. Mit ihrem imposanten Erscheinungsbild gilt sie auch als das Wahrzeichen von Gelnhausen.
Geschichte der Marienkirche
Die Geschichte der Marienkirche reicht bis ins Jahr 1232 zurück, als sie erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ursprünglich gehörte sie zum Kloster Selbold in der Nachbarstadt Langenselbold. Die Bürger von Gelnhausen hatten kein Mitspracherecht, was sie veranlasste, im 13. Jahrhundert mit dem Bau einer eigenen Kirche, der Peterskirche, zu beginnen. Das Kloster Selbold verhinderte jedoch den Fortgang des Baus, so dass die Peterskirche nur ein Provisorium blieb. Erst im Zuge der Reformation konnten die Einwohner der Stadt die Marienkirche unter ihre eigene Verwaltung stellen, wodurch die Peterskirche vorerst nicht mehr benötigt wurde. Sie verfiel teilweise und wurde später u. A. als Lagerhaus und Lazarett genutzt.
Architektur der Marienkirche
Die Marienkirche in Gelnhausen ist ein beeindruckendes Beispiel mittelalterlicher Baukunst und zeigt die Entwicklung der Architektur vom späten Romanik bis zur Frühgotik. Stilistisch wird der Bau dem Rheinischen Übergangsbaustil zugeordnet, der typisch für die Zeit um 1200 bis 1250 war. Der ältere Westturm und wenige später ergänzte Elemente unterscheiden sich von den restlichen Bauteilen der Kirche und geben somit einen Einblick in die verschiedenen Stilrichtungen.
Besonders reizvoll ist die Steigerung von der schlichten Eingangshalle im Westturm bis zum reich ausgestalteten Chorraum, die durch den zunehmenden Anteil an schmuckreichen gotischen Stilelementen entsteht. Die Marienkirche vereint somit sowohl spätromanische als auch frühgotische Bauformen, was sie zu einem besonderen Beispiel dieses Baustils macht.
Innenausstattung der Marienkirche
Neben ihrer beeindruckenden Architektur beherbergt die Marienkirche auch eine wertvolle Innenausstattung. Diese konnte trotz religiöser Konflikte und Kriege, die im Laufe der Zeit in der Region stattfanden, bewahrt werden.
Besucher können heute unter anderem die Glasmalerei bewundern, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Das Chorgestühl stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist ein weiteres Beispiel für die künstlerischen Schätze der Kirche. Auch vier Altäre und zwei Teppiche aus dem 15. Jahrhundert sind in der Marienkirche zu finden.
Epitaphe und Grabmäler
Ein weiteres Highlight der Marienkirche sind die verschiedenen Epitaphe und Grabmäler, die sich in der Kirche befinden. Besonders sehenswert sind das Epitaph des Ritters Konrad von Trimberg aus dem 15. Jahrhundert sowie das Grabmal des Grafen Philipp III. von Hanau-Münzenberg, das im 17. Jahrhundert entstand.
Erhaltungszustand der Marienkirche
Die Marienkirche in Gelnhausen ist in ihrem bauzeitlichen Zustand weitgehend unverändert erhalten geblieben, was sie zu einem besonderen Kulturdenkmal macht. Trotz zahlreicher Veränderungen in der Vergangenheit ist das Bauwerk dennoch ein einzigartiges Zeugnis mittelalterlicher Architektur.
Die Marienkirche in Gelnhausen – Ein unvergessliches Erlebnis
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Marienkirche in Gelnhausen ein beeindruckendes Beispiel mittelalterlicher Baukunst ist, das aufgrund seiner Geschichte und seiner architektonischen Besonderheiten eine große Bedeutung hat. Die Kombination aus romanischen und gotischen Bauelementen und die wertvolle Innenausstattung machen die Kirche zu einem unvergesslichen Erlebnis für Besucher.
Die Marienkirche in Gelnhausen ist somit ein Muss für jeden Besucher, der sich für Architektur und Kunst interessiert. Besucher sollten sich ausreichend Zeit nehmen, um das beeindruckende Bauwerk und seine Schätze zu entdecken und zu bewundern.