Reise durch Bayern

Bayern – zwischen Bergsilhouetten, Barock und Biergärten

Historische Städte, Klöster, Burgen und ein unverwechselbares Lebensgefühl – meine Reiseeindrücke aus dem Süden Deutschlands

Bayern

Zwischen Himmel und Erde – unterwegs in Bayern

Bayern ist ein Land der Gegensätze – und gerade das macht es für mich so spannend. Zwischen uralten Klostermauern und futuristischen Architekturhighlights, zwischen Almwiesen und gotischen Altstädten entdecke ich immer wieder Orte, die Geschichte erzählen und dabei erstaunlich lebendig sind. Ich bin oft und gerne in Bayern unterwegs – nicht wegen Postkartenklischees, sondern wegen der kleinen Details, die sich erst zeigen, wenn man die Kamera senkt und den Blick hebt.
Ob im Schatten der Alpen, in einem stillen Kirchenraum oder auf einem Wochenmarkt in einer barocken Altstadt – Bayern offenbart sich in Stimmungen und Momenten. In Eichstätt, Würzburg oder Passau ebenso wie in kleinen Orten, deren Namen kaum jemand kennt. Ich finde dort Bilder, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Manchmal ist es das Licht am Morgen auf einem Dachfirst, manchmal eine Inschrift, die an eine vergessene Geschichte erinnert.
Viele meiner Reisen beginnen in Frankfurt und zogen mich meistens direkt in diese bayerische Alpenwelt hinein. Ich fotografiere nicht nur, um etwas zu zeigen, sondern um das Unsichtbare sichtbar zu machen – den Geist eines Ortes, das, was zwischen den Zeiten liegt. Bayern ist dafür ein idealer Boden. Jeder Ort, den ich besuche, fügt sich in ein größeres Bild, das nie ganz vollständig sein wird – aber genau darin liegt für mich der Reiz.
Bayern Goldener Saal Augsburg

Zwischen Fachwerk und Fürstentum – Altstädte in Bayern

Altstädte in Bayern erzählen von Jahrhunderten wechselvoller Geschichte. Es sind Orte, an denen man noch heute das Gefühl hat, durch vergangene Zeiten zu wandeln. Städte wie Regensburg mit seinem mittelalterlichen Stadtkern oder Dinkelsbühl mit komplett erhaltener Stadtmauer sind für mich wie lebendige Geschichtsbücher. Ich bin dort nicht auf der Suche nach touristischen Highlights – sondern nach Momenten, in denen das alte Pflaster unter meinen Füßen knarzt, die Schatten der Fensterläden sich über Fassaden ziehen und das Licht den Ton vorgibt.

Ich reise oft mit dem Buss an und lasse mich durch die Gassen treiben. Auch kleinere Städte wie Landsberg am Lech oder die Altstadt von Burghausen bieten überraschende Perspektiven. Überall finde ich Blickachsen, architektonische Überraschungen und Spuren, die sich in meinen Bildern wiederfinden. Besonders fasziniert mich, wie sich die Vergangenheit mit dem heutigen Leben vermischt – eine moderne Boutique in einem Gebäude von 1580, eine Eisdiele im früheren Gesindehaus, ein Student mit Laptop auf einem romanischen Brunnenrand.

Diese Gegensätze machen den Reiz bayerischer Altstädte aus. Sie sind nie nur Kulisse, sondern Teil eines lebendigen Kosmos. Und sie eignen sich perfekt für eine fotografische Annäherung, die Geduld, Aufmerksamkeit und das richtige Licht erfordert. Manche meiner liebsten Blogbeiträge entstanden in jenen frühen Stunden, wenn die Städte noch schlafen und das erste Sonnenlicht die Konturen weichzeichnet.

Bayerns geistige Räume – ein Blick hinter Mauern

Die Klosterlandschaft Bayerns ist ebenso vielfältig wie eindrucksvoll. Von imposanten Barockklöstern bis hin zu abgelegenen Einsiedeleien erzählt jedes dieser Gebäude nicht nur von Glauben, sondern auch von Macht, Kunst und Gemeinschaft. Ich erinnere mich an einen Besuch im Kloster Andechs, wo sich Wallfahrtstradition mit bayerischer Wirtshauskultur verbindet. Oder an das Zisterzienserkloster Waldsassen, das mit seiner Bibliothek wie ein Traum aus Holz und Licht wirkt.

Mich interessiert dabei vor allem, wie Räume wirken. Wie sie gebaut wurden, um zu beeindrucken, zu beruhigen, zu konzentrieren. Kirchen wie die Asamkirche in München oder der Dom zu Freising lassen mich staunen – nicht nur wegen ihrer Architektur, sondern wegen der Geschichten, die sie bergen. Es sind stille Orte mit einem besonderen Klang, einem eigenen Rhythmus.

Mit dem Buss unterwegs finde ich auch versteckte Kleinode: kleine Dorfkirchen mit romanischem Ursprung, liebevoll gepflegt, oder ehemalige Klöster, die heute Museen oder Kulturzentren beherbergen. Gerade diese Umnutzungen faszinieren mich – weil sie zeigen, dass Geschichte weiterlebt, sich wandelt und neue Bedeutungen annimmt.

Ich nehme mir Zeit für diese Orte. Ich lasse mich von ihnen einladen, manchmal überrumpeln, oft berühren. Und versuche mit meinen Bildern, das Unsichtbare zu zeigen: die Spannung zwischen Macht und Demut, zwischen Repräsentation und Rückzug.

Steinerne Wacht und grüne Weite – Bayerns Bergwelt als Kulisse

Kaum ein anderes Bundesland bietet eine solche Dichte an Burgen, Ruinen und landschaftlich reizvollen Szenerien wie Bayern. Viele dieser Burgen thronen über Flusstälern oder wurden in Felsen geschlagen – wie etwa die Burgruine Neideck in der Fränkischen Schweiz oder die Höhenburg Rabenstein. Ich liebe es, mit dem Auto durch diese Landschaften zu fahren, die sich im Laufe des Tages ständig verändern: morgens mystisch, mittags klar gezeichnet, abends dramatisch im Gegenlicht.

Die Verbindung von Natur und Geschichte ist in Bayern besonders stark spürbar. Man wandert auf alten Handelswegen, blickt von einer Burgzinne über Dörfer und Wälder oder steht staunend inmitten einer Klosterruine, die sich Moos und Farn zurückerobert haben. Ich war fasziniert von der Veste Coburg, die nicht nur architektonisch beeindruckt, sondern auch inmitten einer einmaligen Hügellandschaft liegt.

Es sind aber auch die kleinen Burgruinen, die mich interessieren – jene Orte, die keine Eintrittskarten brauchen und in denen man auf eigene Faust erkunden darf. Oft finde ich dort eine besonders intensive Atmosphäre. Die Kamera wird dabei zum Werkzeug, um Stimmungen einzufangen – Licht, Nebel, Schatten, Struktur.

Diese Kombination aus mittelalterlichem Erbe und bayerischer Landschaftskraft macht für mich den besonderen Reiz aus. Sie lädt nicht nur zum Entdecken, sondern zum Innehalten ein.