High Line Park
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High Line Park in New York

High Line Park in New York

High Line Park – den Zugang zu finden ist ein bisschen Trick, aber als wir um die Straßenecke bogen sahen wir die alte Hochbahn dann. Die Frage ist nur, wie kommt man da drauf? Ein paar Bars und sogar eine „Biergarten“ haben sich unter der Hochbahn eingerichtet. Aber wie kommt man da hinauf? Wie wir das von New York schon kennen, gibt es kein Hinweisschild. Google Maps hilft aber weiter und wir finden dann den Anfang, besser gesagt die Treppe, an der Gansevoort Street.

Oben auf der Hochbahn angekommen, sieht man noch die alten Gleise in den Grünflächen liegen. Wir Fußgänger dürfen auf schmucken langen Betonplatten und die Grünflächen sind sorgsam eingezäunt. Manchmal biegt sich dann, ganz stylisch, eine langen Betonplatten nach oben und wird dadurch zur Parkbank. Die Besucher sind eine Mischung aus Touristen und New Yorkern. Sie alle flanieren gut gelaunt und entspannt in die eine oder andere Richtung der Strecke. Zwischendrin gibt es Auf- und Abgänge. Diese Treppen werden von den Büroangestellten der umliegenden Büros benutzt die auf der High Line eine Auszeit vom Bildschirm nehmen. Die Touristen laufen meistens die gesamte Strecke.

Abwechslung auf dem High Line Park garantiert

Die Strecke verläuft zwar paralell der 10th Ave. und dem Hudson River, allerdings haben die Gartenarchitekten den Verlauf des Weges abwechslungsreich gestaltet. Mal geht es auf die eine Seite und dann wieder auf die andere rüber. Die Sichte wird durch die Vegetation verdeckt und man ist neugierig wie es wohl weiter geht. Diese Form der Gestaltung könnte ganz im Sinne von Fürst Pückler gewesen sein. Der hatte schon vor 200 Jahren aus England diese Methode der Gartengestaltung in Deutschland populär gemacht.

Diese sah u. A. vor, daß die Besucher nach jeder Ecke oder Weggabelung eine ganz neue Ansicht geboten wurde. Dadurch wird ein Spaziergang abwechslungsreich und es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken. Das ist auf der High Line ebenfalls gelungen.

Außerdem gibt es Kunstinstallationen an der Strecke zu sehen. Allerdings ist für die meisten New YorkBesucher die High Line Park, seine Besucher und die Architektur schon eine ganz bunte  Kunstmischung.

High Line Park und seine Nachbarschaft

Eines der interessantesten Dinge ist allerdings die Lage der Bahnstrecke. Vor allem, dass man sich 9 Meter über der normalen Straße befindet verschafft eine ganz ungewöhnlich Stadtansicht. Wie eine menschliche Drohne kann man so über Straßenzüge hinwegsehen. Wenn man an den angrenzenden Büros vorbei schlendert und hineinsieht, dann gibt das einen Einblick in die Arbeitswelt der New Yorker. Man fragt sich, ob die so Beobachteten sich irgendwann an die vorbeiziehenden Besucher gewöhnen oder ob sie sich wie Zootiere fühlen?

Vielleicht gehört das aber auch  einfach zum Lifestyle der New Yorker Mega-Metropole dazu. So mancher in einem Apartment im dreißigsten oder vierzigsten Stockwerk wohnt musste schon feststellen, dass sein Nachbar auch in seine Wohnung sehen kann. Kann schon sein, dass die New Yorker damit anders umgehen.

Ob man da auch manchmal einen Bekannten bei der Arbeit entdeckt? Kann man dann auch winken? Vielleicht kommt auch ab und zu einer der Chefs aus den Bürogebäuden zur High Line und schaut mal nach wer fleißig ist?

Futuristische Architektur am High Line Park

Etwa in der Mitte der High Line wird es sehr modern. jede Menge neue Gebäude entstehen. Eines fällt wegen seiner geschwungenen Glasfassade besonders auf. Es sieht spektakulär aus. Offenbar handelt es sich um Wohnungen und fast die gesamte Außenfläche besteht aus Glas. Durch die Höhe der High Line sieht man in alle Räume und so sind sogar die Badezimmer zu sehen. Die weiße Badewanne steht am Fester und unweigerlich sucht man nach dem stillen Örtchen. Ist schon skurril.

Aber vielleicht ist das Geheimnis, dass die Glasscheiben beim betreten des Raumes automatisch eintrüben. So dass die Bewohnen heraus sehen, aber wir nicht hineinsehen können? Man stelle sich vor was das für ein Gefühl wäre? Man sitzt in seiner Badewanne und blickt nach draußen. Die Passanten auf der High Line können zwar nichts sehen, allerdings hätte ich immer ein mulmiges Gefühl.

Aus einer Bahnstrecke wurde eine Parkanlage

Bei der High Line handelt es sich um eine ehemalige Bahnstrecke für Güterverkehr. Als diese nicht mehr benötigt wurde, drohte 1999 der Abriss! Doch eine Anwohnern starteten die Initiative, die Friends of the High Line. Ziel war es die Strecke zu erhalten und aus der Hochbahn einen öffentlichen Park zu machen. Ähnliche Projekte wurden bereits Anfang der 1990er Jahren bereits in Paris umgesetzt. Heute ist es ein Park und eine Touristenattraktion die vor allem mit Spendengeldern finanziert wurde.

Als Tourist der tagelang in Manhattens Straßenschluchten auf Sightseeing-Tour ist, sollte man unbedingt den High Line Park besuchen, zumal er noch nicht einmal Eintritt kostet!

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