Rhönhäuschen bei Bischofsheim
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Rhönhäuschen Bischofsheim – Natur, Geschichte & Genuss

Ein Besuch im Rhönhäuschen – Natur, Geschichte und Gastfreundschaft mitten im Wald

Im Mai 2017 war ich mal wieder unterwegs in einer meiner liebsten Regionen Deutschlands – der Rhön. Ziel meiner kleinen Reise war ein Ort, der für mich persönlich eine ganz besondere Bedeutung hat: das Rhönhäuschen bei Bischofsheim. Als Kind war ich schon oft dort, vor allem im Winter. Diesmal habe ich es im Frühling erlebt – und ich kann nur sagen: Der Zauber dieses Hauses ist zu jeder Jahreszeit spürbar.

Kindheitserinnerungen und eine neue Perspektive

Als kleiner Junge war das Rhönhäuschen für mich ein fast magischer Ort. Im Winter fuhren wir mit der Familie hin, meist zur Weihnachtszeit. Ich erinnere mich an tief verschneite Tannen, Eiszapfen, die vom Dach hingen, und das warme Licht, das durch die Fenster nach außen drang. Drinnen war es gemütlich und urig. Es roch nach Holz und nach gutem Essen – meistens gab es fangfrische Rhönforellen.

Im Mai ist natürlich alles anders: Statt Schnee blühen wilde Blumen entlang der Waldwege, das Laub ist frisch und grün, und die Luft ist erfüllt vom Duft des Frühlings. Doch das Rhönhäuschen selbst hat sich kaum verändert. Es wirkt nach wie vor wie ein Rückzugsort mitten im Wald – mit einer ganz eigenen Atmosphäre.

Ein versteckter Ort mit Geschichte

Wer das Rhönhäuschen nicht kennt, fährt leicht daran vorbei. Es liegt direkt an der Bundesstraße B279, umgeben von Wald, etwa auf halber Strecke zwischen Bischofsheim und Fladungen. Und doch hat dieser Ort mehr Geschichte, als man auf den ersten Blick vermutet. Denn direkt gegenüber steht ein kleines Zollhaus – ein Überbleibsel aus der Zeit, als hier die Grenze zwischen dem Königreich Bayern und dem Königreich Preußen verlief. Heute erinnert kaum etwas an diese historische Trennung, aber die Gebäude erzählen ihre eigene Geschichte.

Das Zollhäuschen wurde liebevoll restauriert und dient – genau wie das Rhönhäuschen – inzwischen als Unterkunft. Wer also gerne naturnah übernachten möchte, hat hier die Wahl zwischen zwei charmanten Häusern mit historischem Hintergrund.

Idealer Ausgangspunkt für Naturfreunde und Aktivurlauber

Das Rhönhäuschen ist nicht nur ein Ort zum Entspannen, sondern auch ein perfektes Basislager für alle, die die Rhön aktiv erkunden möchten. Wanderer, Radfahrer und Naturfotografen kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten.

Direkt vom Haus führen zahlreiche Wege in die Umgebung. Besonders beliebt sind die Touren auf die nahegelegene Wasserkuppe – mit 950 Metern der höchste Berg der Rhön – oder in das Biosphärenreservat, das 1991 von der UNESCO anerkannt wurde. Auch wer es gemütlicher mag, findet Rundwege mit weiten Ausblicken, blühenden Wiesen und idyllischen Rastplätzen.

Essen mit Aussicht – die Gastronomie im Rhönhäuschen

Ein Highlight meines Besuchs war wie immer das Essen. Der Gastraum des Rhönhäuschens ist rustikal eingerichtet, mit viel Holz und großen Fenstern, durch die man in den Wald blickt. Die Speisekarte bietet regionale Küche – ehrlich, bodenständig und voller Geschmack. Besonders hervorzuheben ist natürlich die Rhönforelle, die traditionell serviert wird. Aber auch Wildgerichte und vegetarische Optionen stehen auf der Karte.

Der Service ist herzlich und aufmerksam, und wer möchte, bleibt einfach noch auf ein Glas Wein oder ein frisch gezapftes Bier sitzen. An warmen Tagen lädt die Terrasse zum Verweilen ein. Hier sitzt man unter Bäumen, hört das Zwitschern der Vögel und genießt die frische Waldluft – ein echter Genussmoment.

Frühstück, das in Erinnerung bleibt

Was das Rhönhäuschen außerdem auszeichnet, ist das Frühstück. Ich habe es an einem sonnigen Morgen im Mai erlebt – ein Moment, den ich nicht so schnell vergessen werde. Der Duft von Kaffee und frischen Brötchen lag in der Luft, auf dem Tisch standen liebevoll angerichtete Platten mit Wurst, Käse, hausgemachter Marmelade und Obst. Das Ganze in einem Raum, in dem sich Gemütlichkeit und Waldatmosphäre perfekt ergänzen.

Man sitzt am Fenster, schaut in den erwachenden Wald, und hat das Gefühl, genau am richtigen Ort zu sein. So sollte ein Tag beginnen.

Mein Fazit: Eine Reise wert – zu jeder Jahreszeit

Ob für ein Wochenende oder als Startpunkt für einen längeren Aufenthalt in der Rhön: Das Rhönhäuschen ist und bleibt für mich ein besonderer Ort. Es verbindet Natur, Geschichte und Gastfreundschaft auf eine Weise, die selten geworden ist. Wer Ruhe sucht, gern wandert oder einfach mal raus möchte aus dem Alltag, ist hier genau richtig. Und wer weiß – vielleicht entdeckt ihr dort auch einen Ort, der euch genauso berührt wie mich damals als Kind.

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