Geschichte entdecken

Sachsen-Anhalt – Zwischen Kaiserpfalz und Bauhaus

Ein Landstrich voller Gegensätze – romanische Wurzeln, reformatorische Umbrüche und modernistische Impulse

Sachsen-Anhalt

Wo Geschichte mehrschichtig ist

Sachsen-Anhalt ist eines der Bundesländer, das mit besonders großer historischer Tiefe überrascht – nicht nur auf den ersten Blick, sondern bei jeder Reise. Es liegt mitten in Deutschland, wirkt auf der Landkarte fast unauffällig – und doch zählt es zu den spannendsten Regionen für alle, die sich für historische Städte, kulturelles Erbe und architektonische Vielfalt interessieren.
Die historischen Altstädte von Quedlinburg oder Wernigerode wirken wie Zeitreisen ins Mittelalter, mit liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern und gepflasterten Gassen. Doch wer sich Zeit nimmt, entdeckt schnell: Sachsen-Anhalt ist weit mehr als nur Fachwerkromantik. Es ist das Land der Reformation mit Wittenberg als ihrem Ausgangspunkt. Es ist das Land der Ottonen, mit der beeindruckenden Kaiserpfalz in Magdeburg und monumentalen romanischen Kirchen. Und es ist nicht zuletzt das Land des Bauhauses, das mit Dessau weltweite Architekturgeschichte geschrieben hat.
Die Reportagen auf dieser Seite zeigen einige dieser Orte – bekannte und weniger bekannte. Sie entstehen mit dem Blick durch meine Kamera, oft abseits des Trubels, und immer mit dem Versuch, die besondere Atmosphäre einzufangen. Sachsen-Anhalt ist ideal für alle, die Geschichte nicht nur lesen, sondern erleben wollen – sei es durch eine Reise auf der Straße der Romanik oder durch einen stillen Moment in einem verlassenen Klostergarten.
Frankreich Burg Lichtenberg

Historische Altstädte in Sachsen-Anhalt – Fachwerk, Flair und stille Plätze

Sachsen-Anhalt ist ein Paradies für Liebhaber historischer Stadtkerne. Allen voran Quedlinburg, dessen Altstadt zum UNESCO-Welterbe gehört und mit über 1.300 Fachwerkhäusern aus acht Jahrhunderten begeistert. Doch auch Orte wie Wernigerode, Halberstadt oder Tangermünde erzählen eindrucksvoll von einer reichen Vergangenheit.

Diese historischen Altstädte sind mehr als nur Kulisse. Sie leben – durch Märkte, kleine Cafés, Ateliers und Stadtführungen, die sich liebevoll der Vergangenheit widmen. Besonders faszinierend ist es, wie sich in Sachsen-Anhalt viele Zeitabschnitte überlagern: Vom Mittelalter bis zur wilhelminischen Gründerzeit, vom Verfall der DDR-Jahre bis zur heutigen Wiederentdeckung. Man findet das Echte, das Unperfekte – und genau das macht den Reiz aus.

Mit der Kamera finde ich in diesen Altstädten häufig Details, die man im Vorbeigehen übersehen würde: ein verwittertes Portal, ein verzierter Erker oder der Schattenwurf eines Giebels bei Nachmittagssonne. Die historischen Altstädte in Sachsen-Anhalt erzählen viele Geschichten – man muss ihnen nur zuhören.

Sachsen-Anhalt als Bühne der Geschichte – zwischen Kaiser, Kirche und Luther

Die „Straße der Romanik“ ist ein touristisches Konzept – aber in Sachsen-Anhalt ist es weit mehr als das. Die Region hat ein herausragendes Erbe an romanischer Architektur: Klöster, Dome und Kirchen, die teilweise über 1000 Jahre alt sind. Der Dom zu Magdeburg etwa ist das älteste gotische Bauwerk Deutschlands, doch sein Vorgängerbau war eine ottonische Kaiserpfalz.

Ebenso prägend ist das reformatorische Erbe: Martin Luther wirkte in Wittenberg, wo man heute noch seine Wirkungsstätten besuchen kann – von der Schlosskirche bis zum Lutherhaus. In Mansfeld, Eisleben oder Halle begegnet man auf Schritt und Tritt seinem Einfluss.

Diese Orte sind keine musealen Räume, sondern gelebte Geschichte. Viele Kirchen werden weiterhin genutzt, Klöster sind Rückzugsorte oder kulturelle Begegnungsstätten. Wer Sachsen-Anhalt bereist, erlebt Geschichte als Raum, nicht nur als Text. Für mich als Fotograf ist das besonders reizvoll – denn Architektur und Stimmung erzählen oft mehr als jede Infotafel.

Dessau und darüber hinaus – Sachsen-Anhalt als Wiege der Moderne

Sachsen-Anhalt überrascht immer wieder – besonders in Dessau. Hier steht das ikonische Bauhausgebäude von Walter Gropius, das zusammen mit den Meisterhäusern und dem Kornhaus architektonische Maßstäbe setzte. Das Bauhaus war keine Modeerscheinung – es war eine Revolution. Und ihre Spuren sind noch immer lebendig.

Aber es ist nicht nur Dessau. Auch Halle oder Magdeburg bieten Beispiele für expressionistische oder funktionalistische Architektur aus der Zwischenkriegszeit. Selbst kleinere Orte zeigen mit Schulen, Verwaltungsgebäuden oder Siedlungsbauten, wie weit die Ideen der Moderne einst getragen wurden.

Dieser Spannungsbogen zwischen Romanik und Bauhaus ist einzigartig – und macht Sachsen-Anhalt zu einer Region, die nicht nur Vergangenheit zeigt, sondern auch Visionen. Für mich ist das ein fotografischer Glücksfall: Form, Licht und Idee treffen hier aufeinander. Die Moderne lebt – in Fassaden, in Linien, in den Geschichten, die sie erzählen.

Elsass – zwischen Fachwerk, Wein und Geschichte

Im Elsass schlägt mein Herz für die Details. Für die kunstvollen Holzschnitzereien an den alten Häusern. Für die kleinen, oft fast versteckten Kirchen. Für die Weinstraßen, die sich durch ein Postkartenbild nach dem anderen schlängeln.
Diese Region hat einen ganz eigenen Klang – eine Mischung aus deutscher Präzision und französischer Leichtigkeit. Die Städte wie Colmar oder Straßburg erzählen von kulturellen Übergängen, von Toleranz und Vielfalt. Für Geschichtsliebhaber und Fotofreunde ein Paradies.