Kathedrale von Arezzo – Ein Meisterwerk zwischen Gotik und Renaissance
Kathedrale von Arezzo – allein der Name weckt Bilder von gotischen Gewölben, bunten Glasfenstern und jahrhundertealter Geschichte. Auf einem warmen Julitag 2025 stand ich vor diesem beeindruckenden Bauwerk, das hoch über der Stadt thront. Schon aus den Gassen der Altstadt konnte ich ihre helle Fassade zwischen den Dächern sehen, und mit jedem Schritt bergauf wuchs meine Vorfreude.
Geschichte der Kathedrale von Arezzo von den Anfängen bis heute
Bereits im 4. Jahrhundert befand sich auf dem Colle del Pionta eine Kirche, damals noch außerhalb der Stadtmauern. Sie war dem heiligen Donatus gewidmet, dem zweiten Bischof von Arezzo, der im Jahr 362 hingerichtet wurde.
1203 verlegte man den Sitz der Kathedrale auf den heutigen Hügel innerhalb der Stadt. Der Neubau begann 1278 unter Bischof Guglielmino degli Ubertini. Unterstützung bekam das Projekt auch von Papst Gregor X., der in Arezzo starb und im Dom beigesetzt wurde.
Der Bau zog sich über Jahrhunderte hin und wurde 1511 abgeschlossen. Die heutige neugotische Fassade wurde jedoch erst zwischen 1901 und 1914 nach den Plänen von Dante Viviani errichtet.
Architektur der Kathedrale von Arezzo mit gotischen und Renaissanceelementen
Die Kathedrale von Arezzo ist eine dreischiffige gotische Basilika ohne Querhaus. Die Kreuzrippengewölbe ziehen den Blick sofort nach oben, während das Licht sanft durch runde Obergadenfenster fällt.
Die neugotische Fassade aus hellem Sandstein wirkt monumental, aber nicht schwer. Der schlanke, sechseckige Glockenturm, dessen Bau sich von 1857 bis 1937 erstreckte, ergänzt die Silhouette perfekt.
Kunstwerke in der Kathedrale von Arezzo
Im Inneren warten wahre Schätze. Besonders beeindruckend sind die Glasfenster und Fresken von Guillaume de Marcillat aus den Jahren 1516 bis 1524. Die Farben leuchten, als wären sie frisch gemalt.
Ein Highlight ist das Fresko der Maria Magdalena von Piero della Francesca aus den 1460er Jahren. Die feinen Gesichtszüge wirken fast lebendig.
Das Chorgestühl von Giorgio Vasari aus dem Jahr 1554 zeigt meisterliche Holzschnitzkunst. Dazu kommen der Taufstein mit Reliefs, die teilweise Donatello zugeschrieben werden, und das Kenotaph des Bischofs Guido Tarlati mit detailreichen Szenen aus seinem Leben.
Die Cappella della Madonna del Conforto in der Kathedrale von Arezzo
Im südlichen Seitenschiff befindet sich die Cappella della Madonna del Conforto. Sie erinnert an ein Ereignis aus dem Jahr 1796, als während eines Erdbebens ein kleines Madonnenbild zu leuchten begann. Seitdem gilt die Madonna del Conforto als Schutzpatronin von Arezzo.
Die Kapelle ist reich geschmückt, unter anderem mit Terrakottareliefs von Andrea della Robbia und Gemälden von Pietro Benvenuti. Trotz vieler Besucher herrscht hier eine spürbare Ruhe.





Das Papstgrab in der Kathedrale von Arezzo
Eine Besonderheit der Kathedrale ist das Grab von Papst Gregor X. Dass sich ein Papstgrab in einer Stadt wie Arezzo befindet, ist ungewöhnlich. Gregor X. nahm 1275 am Zweiten Konzil von Lyon teil, um die Wiedervereinigung zwischen der römischen und der griechisch-orthodoxen Kirche voranzutreiben. Auf seiner Rückreise nach Rom erkrankte er schwer und starb am 10. Januar 1276 in Arezzo.
Die Stadt ehrte ihn, indem sie ihm ein Grab in der neuen Kathedrale widmete. Sein Sarkophag ist noch heute im Inneren zu sehen. Gregor X. gilt als einer der geistlichen Förderer des Domprojekts – nicht nur durch seine Anwesenheit, sondern auch durch die finanziellen Mittel, die er hinterließ.
Tipps für deinen Besuch in der Kathedrale von Arezzo
- Früh am Tag kommen, um den Dom in Ruhe zu erleben
- Auf Details achten, besonders bei den Fresken und Glasfenstern
- Die Besichtigung mit der Basilika San Francesco und San Domenico verbinden
- Mindestens eine Stunde einplanen, besser mehr
Fazit zur Kathedrale von Arezzo
Die Kathedrale von Arezzo ist ein Ort, an dem sich Geschichte, Kunst und Glauben auf beeindruckende Weise verbinden. Wer die Stadt besucht, sollte diesen Ort nicht auslassen und sich die Zeit nehmen, ihn bewusst zu erleben.