Urbino - Cattedrale di Santa Maria Assunta
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Cattedrale di Santa Maria Urbino: Erfahrungen, Highlights & Besucher-Tipps

Weg zur Cattedrale di Santa Maria Assunta

Als ich an diesem Morgen durch die engen, kopfsteingepflasterten Gassen Urbinos laufe, habe ich immer noch den Duft von dem starken italienischen Kaffee in der Nase, den ich gerade in einem Cafés getrunken habe. Die Stadt ist noch ruhig, auf der Piazza vor der Cattedrale di Santa Maria. Ich genieße solche Momente ganz bewusst. Nur der Klang der Glocken und ein bisschen Small Talk der Einheimischen sind zu hören. Ich bin jetzt genau in der Stimmung, um mich von einer weiteren Kirche überraschen zu lassen.

Manche Kirchen sind einfach wie eine Schatzkiste voller Kunst, Architektur. Andere haben eine ganz besondere Geschichte. Bei Kirchen weiß man nie so richtig was einen erwartet. Es gibt welche die im Inneren ganz schlicht sind und außen eine sehr aufwendige Fassade haben und umgekeht. Dementsprechend bin ich gespannt, was mich in der Cattedrale di Santa Maria Assunta erwartet.

Cattedrale di Santa Maria Assunta: Entdeckungen und Geschichte vor Ort

Beim Betreten der Cattedrale di Santa Maria Assunta fällt mir sofort das helle, offene Kirchenschiff auf. Die Kathedrale hat eine lange Geschichte: Der Ursprung reicht bis ins Jahr 1063 zurück, doch unter dem Herzog Federico da Montefeltro (sein Bild ist im Palazzo Ducale von Urbino zu sehen) wurde sie im 15. Jahrhundert im Stil der italienischen Renaissance umgebaut.

Nach einem Erdbeben Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche umfassend erneuert – das heutige, neoklassizistische Design stammt von Giuseppe Valadier. Die weiße Fassade hebt sich markant von den Backsteinbauten der historischen Altstadt ab. Über mir sehe ich eine beeindruckende Kuppel, bunt ausgemalt und sorgfältig restauriert. Die Kombination aus Geschichte und Architektur macht für mich den besonderen Reiz aus: Während ich durch das Mittelschiff gehe, stelle ich mir vor, wie viele Generationen hier schon gebetet und gefeiert haben.

Cattedrale di Santa Maria Assunta: Kunstwerke, Highlights und Besonderheiten

Ich nehme mir Zeit und entdecke verschiedene Details. Besonders beeindruckt mich das große Gemälde von Cristoforo Unterberger am Hauptaltar – es stellt die „Mariä Himmelfahrt“ dar. Die Darstellung wirkt lebendig und farbenfroh. Im Südschiff bleibt mein Blick an einem Gemälde von Federico Barocci hängen: das „Martyrium des hl. Sebastian“. Die Mimik der Figuren ist faszinierend, fast so, als würde die Szene leben. Im Oratorio della Grotta, dem Raum unterhalb der Kathedrale, finde ich eine Skulptur von Giovanni Bandini, die den toten Christus zeigt. Das Gefühl, hier vor echter Geschichte und Handwerkskunst zu stehen, ist besonders. Auch draußen gibt es eine kleine Besonderheit: Vor der Kirche stehen sieben Statuen von Heiligen, darunter der Heilige Crescentino – der Schutzpatron von Urbino.

Besondere Ereignisse und Geschichten

Eine der größten Besonderheiten der Cattedrale di Santa Maria ist ihre wechselvolle Geschichte. Zwei starke Erdbeben Ende des 18. Jahrhunderts – besonders jenes von 1789, das die Kuppel zum Einsturz brachte – sorgten dafür, dass die Kirche fast vollständig neu errichtet werden musste. Dieser dramatische Wendepunkt gab der Kathedrale ihr heutiges, klassizistisches Erscheinungsbild und machte sie zu einem der prägnantesten Bauwerke Urbinos.

Auch draußen gibt es interessante Details: Vor der Kirche stehen sieben Heiligenstatuen, darunter der Schutzpatron San Crescentino, dessen Fest jedes Jahr am 1. Juni in Urbino gefeiert wird – ein lebendiges Beispiel dafür, wie religiöse Traditionen und Gemeinschaftssinn hier noch immer zusammengehören. Eine weitere kleine Anekdote: Direkt unterhalb der Kathedrale befindet sich die Krypta mit einer Skulptur von Giovanni Bandini, die als besonders ausdrucksstark gilt und vielen Besuchern im Gedächtnis bleibt. Solche Geschichten und Details machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis.

Tipps für Besucher der Cattedrale di Santa Maria Assunta

  • Komme möglichst am Morgen, dann ist es im Inneren ruhig und das Licht durch die Fenster ist besonders schön.
  • Sitzgelegenheiten auf der Piazza sind ideal für eine kleine Pause mit Blick auf die Kathedrale.
  • Die Cattedrale di Santa Maria ist im Sommer angenehm kühl – eine gute Option, sich eine Auszeit von der Hitze zu gönnen.
  • Wer noch mehr Kunst sehen will, besucht das Museo Diocesano Albani nebenan.
  • Praktischer Tipp: Parkmöglichkeiten gibt es außerhalb der Altstadt; die Rampa Elicoidale, eine spiralförmige Rampe, führt fußläufig hinauf direkt zur Piazza und zur Kathedrale.

Cattedrale di Santa Maria Assunta: Mein Fazit

Die Cattedrale di Santa Maria Assunta in Urbino hat mich positiv überrascht. Ich habe einen Ort gefunden, der nicht nur mit seiner Geschichte beeindruckt, sondern auch mit seiner klaren Architektur, fein restaurierten Kunstwerken und einer ruhigen Ausstrahlung. Ein Besuch lohnt sich für alle, die italienische Städte nicht nur als Tourist, sondern mit allen Sinnen erleben möchten.

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