Goldene Saal Augsburg
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Der Goldene Saal in Augsburg

Der Goldene Saal in Augsburg: Ein Juwel der Spätrenaissance

Diesmal hatte ich das Vergnügen, den beeindruckenden Goldenen Saal im Augsburger Rathaus zu besuchen. Dieser prächtige Raum ist ein wahres Meisterwerk der Renaissance-Architektur und ein Zeugnis der reichen Geschichte der Stadt Augsburg.

Schon beim Betreten des Rathauses spürt man die historische Bedeutung dieses Ortes. Das imposante Gebäude wurde im 17. Jahrhundert erbaut und besticht durch seine elegante Fassade und die kunstvollen Verzierungen. Doch die wahre Pracht offenbart sich erst, wenn man den Goldenen Saal betritt.

Die schwere Holztür öffnet sich und gibt den Blick auf einen atemberaubenden Raum frei, der in goldenem Licht erstrahlt. Die Wände und die Decke sind vollständig mit Blattgold überzogen und mit aufwendigen Ornamenten und Fresken verziert. Die Pracht und der Glanz des Saals sind unglaublich und lässt mich für einen Augenblick innehalten.

Ein Raum voller Pracht und Schönheit

Beim näheren Betrachten fallen die unzähligen Details ins Auge, die von der Kunstfertigkeit und Hingabe der damaligen Handwerker und Künstler zeugen. Die Deckengemälde zeigen mythologische Szenen und Allegorien, die von meisterhaft gestalteten Stuckrahmen eingefasst werden. 

Beim Betreten des Goldenen Saals wird man sofort von der opulenten Pracht und der atemberaubenden Schönheit des Raumes überwältigt. Die Wände und die Decke sind mit aufwendigen Goldverzierungen und kunstvollen Fresken geschmückt, die von dem talentierten Künstler Johannes Rottenhammer im Jahr 1620 geschaffen wurden. Die riesigen Fenster lassen das Tageslicht in den Raum strömen und verleihen ihm eine warme, einladende Atmosphäre. Der Marmorboden harmoniert perfekt zu den opulent verzierten Wänden und der reich verzierten Decke.

Die Decke des Saals ist ein echtes Kunstwerk für sich. Sie ist mit einer Vielzahl von Gemälden verziert, die mythologische Szenen und allegorische Darstellungen zeigen. Darunter die Hochzeit von Merkur und Philologia sowie die Darstellung der sieben freien Künste. Die Gemälde sind von goldenen Stuckrahmen umgeben, die von dem Bildhauer Caspar Menneler geschaffen wurden und die Pracht des Raumes zusätzlich unterstreichen. 

Geschichte, Zerstörung und Wiederaufbau

Der Goldene Saal blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Er wurde zwischen 1615 und 1620 unter der Leitung des renommierten Stadtbaumeisters Elias Holl erbaut, der auch für andere bedeutende Bauwerke in Augsburg verantwortlich war, wie das Rathaus und das Zeughaus. Der Bau des Goldenen Saals war Teil eines größeren Projekts zur Erweiterung und Verschönerung des Rathauses, das die Macht und den Reichtum der Stadt Augsburg widerspiegeln sollte.

Der Goldene Saal diente ursprünglich als prächtiger Empfangsraum für hohe Gäste und wichtige Persönlichkeiten. Die aufwendige Ausstattung mit Goldverzierungen, Deckengemälden und kunstvollen Stuckornamenten sollte Besucher beeindrucken und die Bedeutung der Stadt Augsburg unterstreichen. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte der Saal viele historische Ereignisse und war Zeuge von Krönungen, Banketten und diplomatischen Empfängen. So fand hier beispielsweise 1653 ein prächtiges Festbankett anlässlich der Krönung von Ferdinand IV. zum römisch-deutschen König statt, an dem zahlreiche Fürsten und Adlige teilnahmen.

Doch die Geschichte des Goldenen Saals ist auch von Zerstörung und Wiederaufbau geprägt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Augsburg mehrfach von alliierten Bombenangriffen heimgesucht. Bei einem verheerenden Angriff im Februar 1944 wurde das Rathaus und mit ihm der Goldene Saal schwer beschädigt. Ein Großteil der wertvollen Deckengemälde von Johannes Rottenhammer und der aufwendigen Goldverzierungen fiel den Flammen zum Opfer, und der einst so prachtvolle Raum lag in Trümmern.

Nach Kriegsende begann jedoch der Wiederaufbau des Goldenen Saals unter der Leitung des erfahrenen Architekten Michael Kurz. In mühevoller Kleinarbeit und unter Einsatz traditioneller Handwerkstechniken wurden die Schäden behoben und der Raum in seiner ursprünglichen Pracht wiederhergestellt. Fehlende Teile der Deckengemälde und Verzierungen wurden anhand von alten Fotografien und Zeichnungen rekonstruiert, um ein möglichst authentisches Ergebnis zu erzielen.

Die aufwendige Restaurierung des Goldenen Saals dauerte mehrere Jahrzehnte und konnte erst 1996 abgeschlossen werden. Dank der sorgfältigen und liebevollen Arbeit der Restauratoren erstrahlt der Goldene Saal heute wieder in seinem alten Glanz und zieht jährlich Tausende von Besuchern aus aller Welt an, die sich von seiner Pracht und Schönheit verzaubern lassen.

Ein Besuch des Goldenen Saals ist wie eine Reise in die Vergangenheit und ein unvergessliches Erlebnis für jeden, der sich für Kunst, Architektur und Geschichte begeistert. Als Zeugnis einer längst vergangenen Epoche und als Symbol für den Reichtum und die Macht der Stadt Augsburg hat der Goldene Saal nichts von seiner Faszination verloren und ist ein Muss für jeden Besucher der Stadt.

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