Ein Tag in Wernigerode der bunten Stadt am Harz
Wernigerode: Eine malerische Stadt im Harz
Wernigerode Fachwerkhäuser und Geschichte
Ein Paradies für Liebhaber von Fachwerkshäusern ist Wernigerodes bunte Innenstadt.
Wusstet du, dass es in Deutschland eine Stadt gibt, die als „bunte Stadt am Harz“ bezeichnet wird? Richtig, ich spreche von Wernigerode, einem malerischen Fachwerkstädtchen im Harz, das nur etwa 3 Autostunden von Frankfurt entfernt liegt.
Als Frankfurter, der immer auf der Suche nach neuen Ausflugszielen ist, war ich sofort fasziniert von Wernigerode. Die bunten Fachwerkhäuser, die sich durch die engen Gassen der Altstadt schlängeln, die imposante Burg auf dem Berg und die atemberaubende Natur des Harzes versprachen ein unvergessliches Wochenende.
Wernigerodes Altstadt zieht die Besucher mit seinen Fachwerkhäusern, engen Gassen und dem mittelalterlichen Flair an wie ein Magnet. Hier schlendert man den liebevoll restaurierten Häusern vorbei und lichtet unzählige Fotomotive ab. Doch die Fachwerkhäuser der Stadt erzählen nicht nur Geschichten aus der Vergangenheit, sondern auch von den Herausforderungen und dem Wandel, denen sie im Laufe der Jahrhunderte begegnet sind.
Das Rathaus Wernigerode: Ein prächtiges Wahrzeichen mit bewegter Geschichte
Majestätisch thront das Rathaus Wernigerode am Marktplatz der Stadt und ist eines ihrer Wahrzeichen. Mit seiner prächtigen Fassade und dem markanten Glockenturm zieht es die Blicke der Besucher magisch an. Doch hinter der eindrucksvollen Architektur verbirgt sich eine lange und bewegte Geschichte, die eng mit der Entwicklung der Stadt verknüpft ist.
Erbaut im 15. Jahrhundert
Die Ursprünge des Rathauses reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1449 wurde mit dem Bau des gotischen Gebäudes begonnen, das im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgebaut wurde. Die heutige Gestalt erhielt das Rathaus im 19. Jahrhundert, als es im Stil der Neorenaissance umgestaltet wurde.
Symbol der Macht und des Selbstbewusstseins
Das Rathaus war schon immer ein wichtiges Symbol der Macht und des Selbstbewusstseins der Stadt Wernigerode. Hier tagte der Rat, die oberste Vertretung der Bürgerschaft, und traf wichtige Entscheidungen für das Gemeinwesen. Im Rathaussaal finden festliche Veranstaltungen und Gerichtsprozesse statt.
Ein Ort der Geschichte und Kultur
Auch heute noch ist das Rathaus ein Ort der Geschichte und Kultur. Im Erdgeschoss befindet sich das Standesamt, wo Paare aus ganz Deutschland den Bund der Ehe schließen. In den oberen Stockwerken beherbergt das Rathaus das Stadtarchiv mit seinen wertvollen Dokumenten zur Stadtgeschichte.
Geschichte der Stadt Wernigerode
Wernigerodes bunte Fachwerkidylle: Einzigartige Geschichte und Architektur
Am Fuße des Brockens, wo einst Benedikt XVI. den Grundstein legte, erstreckte sich Wernigerode, die „Bunte Stadt am Harz“. Ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 900 zurück, als die Mönche am „Klint“, in der Nähe des heutigen Tages, Bäume rodeten und den Grundstein für die spätere Stadtgründung legten.
Begünstigt durch ihre Lage an zwei wichtigen Handelsrouten, von Goslar nach Quedlinburg und von Braunschweig nach Erfurt, entwickelte sich Wernigerode schnell zu einem bedeutenden Handelszentrum. Handwerker und Kaufleute siedelten sich in der Stadt an und stürzten sich auf ihren Aufschwung.
Im frühen 12. Jahrhundert wurde Wernigerode erstmals urkundlich erwähnt. Graf Adelbertus wählte die Stadt zu seiner Residenz und ließ auf dem Agnesberg eine Burg errichten, an deren Stelle heute das Schloss thront.
Am 17. April 1229 erhielt Wernigerode das Stadtrecht nach Goslarer Vorbild und erlebte unter Fürst Otto zu Stolberg-Wernigerode, dem Vizekanzler Bismarcks, seinen historischen Höhepunkt. Auf dem Schloss wurden wichtige Teile der ersten Sozialgesetzgebung Deutschlands entwickelt.
Fachwerkpracht zwischen Glanz und Gloria und dem Verfall
Wernigerodes Fachwerkarchitektur erlebte im Laufe der Geschichte wechselhafte Zeiten. Diese Häuser spiegeln den Wohlstand und das Selbstbewusstsein der Bürger wider und prägen das Stadtbild nachhaltig.
Bedrohung im 20. Jahrhundert
Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts geriet die Fachwerkarchitektur in Wernigerode jedoch in Bedrängnis. Technische Neuerungen und veränderte Wohnbedürfnisse führen dazu, dass viele der alten Häuser als unmodern und unpraktisch galten. In den 1960er und 1970er Jahren drohte der Abriss zahlreicher Fachwerkhäuser, um Platz für moderne Wohnviertel und Plattenbauten zu schaffen.
Rettung in letzter Minute
Doch dank des Einsatzes engagierter Bürger und des Denkmalschutzes konnte ein Großteil der bestehenden Fachwerkarchitektur in Wernigerode gerettet werden. In den 1980er Jahren und nach der Wende, begann man mit der systematischen Sanierung und Restaurierung der alten Häuser. Mit viel Eigenleistung und finanzieller Unterstützung wurden unzählige Fachwerkjuwelen vor dem Verfall bewahrt.
Bunte Fachwerkhäuser in Wernigerode
Heute prägen die sanierten Fachwerkhäuser das Stadtbild. Sie sind ein Zeugnis des erfolgreichen Denkmalschutzes in Wernigerode. Die liebevoll restaurierten Fassaden mit ihren kunstvollen Schnitzereien und bunten Fachwerkbalken erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten. Das verleiht der Stadt ihren einzigartigen Charakter.
Der Wohltäterbrunnen in Wernigerode: Ein Symbol des Dankes und der Großzügigkeit
Der Wohltäterbrunnen wurde 1848 zu Ehren der verdienstvollen Bürger der Stadt errichtet, die durch ihre großzügigen Spenden und ihr Engagement wesentlich zur Entwicklung und Verschönerung Wernigerodes beigetragen haben. Der Brunnen symbolisiert den Dank der Stadt an diese Wohltäter und steht seither als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung.
Kunstvoll gestaltet
Der Wohltäterbrunnen ist ein wahres Schmuckstück der Bildhauerkunst. Er besteht aus einer kunstvoll gestalteten Säule, die von einer Figurengruppe gekrönt wird. Diese stellt die Allegorien der Dankbarkeit und Großzügigkeit dar. Rund um die Säule sind die Namen der bedeutendsten Wohltäter eingraviert, die durch ihre Spenden zur Errichtung des Brunnens beigetragen haben.
Wenn Geschichte lebendig wird: In Wernigerode steht doch Heute tatsächlich vor dem Rathaus ein Trabant – liebevoll „Trabbi“ genannt – mit einem typischen Wohnanhänger aus DDR-Zeiten. Dieser Anblick vor dem historischen Rathaus bildete eine faszinierende Kulisse, die ich unbedingt mit euch teilen möchte.
Der Trabbi: Ein Kultauto aus der DDR
Der Trabant, oft einfach Trabbi genannt, ist ein Symbol der DDR und weckt bei vielen Menschen nostalgische Erinnerungen. Produziert von 1957 bis 1991 im sächsischen Zwickau, war der Trabbi das meistgefahrene Auto in der DDR. Mit seinem charakteristischen Design und dem Zweitaktmotor wurde er zu einem Kultobjekt, das heute auf Oldtimer-Treffen und historischen Ausstellungen zu sehen ist.
Ein typischer Wohnanhänger
Der Wohnanhänger, der den Trabbi begleitete, ist ebenso ikonisch. Diese Anhänger waren in der DDR eine beliebte Möglichkeit, Urlaub zu machen und die Freiheit der Straßen zu genießen, wenn auch oft nur innerhalb der begrenzten Möglichkeiten des sozialistischen Staates. Sie sind ein Symbol für die Urlaubskultur jener Zeit, als Familien ihre Sommerferien in den idyllischen Landschaften der DDR verbrachten.
Gemütlicher Stopp im Café Wien
Nach unserem ausgiebigen Stadtspaziergang kehren wir im Café Wien ein. Das gemütliche Café mit seiner Wiener Kaffeehausatmosphäre lädt zum Verweilen ein. Bei leckerem Kaffee und Kuchen genossen wir die Atmosphäre des Fachwerkhauses und ließen die Eindrücke der Tages Revue passieren.
Nächster Stop ist das Schloss Wernigerode
Gestärkt und voller neuer Eindrücke kämpfen wir uns dann auf den Weg zum Schloss Wernigerode, das majestätisch über der Stadt thront. Von unserem Besuch im Schloss und den vielen weiteren Highlights unserer Reise durch den Harz erzähle ich euch in einem separaten Blogbeitrag.