Kathedrale von Arezzo – Ein Meisterwerk zwischen Gotik und Renaissance
„Kathedrale von Arezzo? Davon habe ich noch nie etwas gehört!“ So ging es mir auch, bis mir mein KI-Assistent die Kathedrale in der gleichnamigen Stadt vorschlug und auf meine Reiseroute setzte. Jetzt wo ich davor stehe, frage ich mich, warum mir der Ort und die Kirche vorher nicht bekannt war? Schon beim Aufstieg durch die Gassen von Arezzo spürte ich, dass mich etwas Besonderes erwartete. Zwischen den Dächern blitzte die helle Fassade der Kathedrale hervor, und mit jedem Schritt bergauf wuchs die Vorfreude. An diesem warmen Julitag 2025 stand ich schließlich vor dem imposanten Bauwerk, das hoch über der Stadt thront.
Geschichte der Kathedrale von Arezzo
Bereits im 4. Jahrhundert stand auf dem Colle del Pionta eine Kirche, die dem heiligen Donatus gewidmet war. 1203 verlegte man den Sitz der Kathedrale auf den heutigen Hügel innerhalb der Stadt. 1278 begann der Neubau unter Bischof Guglielmino degli Ubertini – unterstützt von Papst Gregor X., der in Arezzo starb und im Dom begraben liegt. Der Bau zog sich über Jahrhunderte und wurde 1511 abgeschlossen. Die neugotische Fassade entstand erst Anfang des 20. Jahrhunderts.
Architektur, die begeistert
Beim Betreten der Kathedrale umfing mich sofort eine kühle Stille. Die dreischiffige gotische Basilika ohne Querhaus lenkt den Blick direkt nach oben. Kreuzrippengewölbe und sanftes Licht durch runde Obergadenfenster erzeugen eine feierliche Atmosphäre. Draußen beeindruckte mich die helle Sandsteinfassade, die durch den schlanken, sechseckigen Glockenturm ihre elegante Silhouette erhält.
Kunstwerke in der Kathedrale von Arezzo
Im Inneren offenbaren sich wahre Schätze. Die Glasfenster und Fresken von Guillaume de Marcillat aus dem frühen 16. Jahrhundert leuchten noch heute in kräftigen Farben. Besonders eindrucksvoll ist Piero della Francescas Fresko der Maria Magdalena aus den 1460er Jahren. Auch das Chorgestühl von Giorgio Vasari, der Taufstein mit Reliefs von Donatello und das Kenotaph des Bischofs Guido Tarlati lassen die Kathedrale zu einem Kunstmuseum werden.
Die Cappella della Madonna del Conforto
Ein ganz besonderer Ort ist die Cappella della Madonna del Conforto im südlichen Seitenschiff. 1796 soll hier ein Madonnenbild während eines Erdbebens zu leuchten begonnen haben. Seitdem gilt die Madonna del Conforto als Schutzpatronin von Arezzo. Umgeben von Terrakottareliefs von Andrea della Robbia und Gemälden von Pietro Benvenuti spürte ich eine fast greifbare Ruhe.





Ein Papstgrab in Arezzo
Ungewöhnlich und faszinierend ist das Grab von Papst Gregor X. im Inneren der Kathedrale. Dass ein Papst hier seine letzte Ruhe fand, zeigt die besondere Bedeutung von Arezzo im Mittelalter. Sein Sarkophag erinnert nicht nur an sein Wirken beim Zweiten Konzil von Lyon, sondern auch an seine Rolle als Förderer des Domprojekts.
Tipps für deinen Besuch in der Kathedrale
- Früh am Tag kommen, um die besondere Atmosphäre in Ruhe zu genießen
- Auf Details wie Fresken, Glasfenster und Holzschnitzereien achten
- Mindestens eine Stunde einplanen
- Den Besuch mit der Basilika San Francesco und San Domenico verbinden
Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis
Die Kathedrale von Arezzo ist mehr als ein historisches Bauwerk – sie ist ein Erlebnis. Geschichte, Kunst und Spiritualität verbinden sich hier auf beeindruckende Weise. Wer Arezzo besucht, sollte diesen Ort nicht verpassen.