Markthalle in Dijon
Mein Besuch in der zentralen Markthalle in Dijon
Heute nehme ich euch mit auf eine Reise in das Herz von Dijon, in die zentrale Markthalle. Diese beeindruckende Stätte ist ein Muss für jeden Besucher der Stadt und bietet ein wahres Fest für die Sinne. Lasst uns gemeinsam die Atmosphäre, die Architektur und die Geschichte dieser besonderen Markthalle erkunden.
Eine Sinfonie der Düfte und Farben
Schon beim Betreten der Markthalle in Dijon wirst du von einem überwältigenden Duft aus frischem Brot, reifem Käse und saftigem Obst empfangen. Überall herrscht geschäftiges Treiben, die Händler preisen lautstark ihre Waren an und die Besucher schlendern gemütlich durch die Gänge, um die besten Zutaten für ihre Mahlzeiten zu finden. Hier findest du alles: von lokalen Spezialitäten wie Dijon-Senf und Burgunder Wein bis hin zu exotischen Gewürzen und frischem Fisch.
Die zentrale Markthalle in Dijon
Schon von außen gefällt mir diese Markthalle sehr. Sie sieht halt so aus, wie ich mir in Frankreich nun mal eine Markthalle vorstelle. Genauer gesagt, ist sie um einiges hübscher. Kein Wunder, dass sie sogar unter Denkmalschutz steht. 1875 wurde die feingliedrige Metallkonstruktion errichtet. Sie sieht nicht nur schön aus, sie ist auch sehr zweckmäßig. Das entsprach dem damaligen Zeitgeist. Inspiriert wurde der Architekt natürlich damals vom Stil Gustave Eiffels.
Das Schöne an dieser Konstruktion ist, dass viel Platz für Glasscheiben zwischen den Metallstreben ist und somit viel Tageslicht einlässt. Man steht also nicht in einer dunklen Halle, sondern in einem lichtdurchfluteten Raum. Es ist eine gemütliche und wirklich einladende Markthalle. Zwischen den Ständen ist ausreichend Platz und so gibt es wenig Gedränge.
Die beeindruckende Architektur der Markthalle
Während wir durch die Markthalle schlendern, fällt dir sicherlich die imposante Architektur auf. Die Markthalle wurde im späten 19. Jahrhundert erbaut und ist ein prächtiges Beispiel für die industrielle Bauweise dieser Zeit. Die Kombination aus gusseisernen Säulen und Glasfenstern schafft eine helle und einladende Atmosphäre.
Besonders bemerkenswert sind die filigranen Eisenarbeiten und die großzügigen Fensterfronten, die das Tageslicht in die Halle fluten lassen und so die bunten Farben der Waren noch lebendiger erscheinen lassen. Der Architekt dieser Markthalle war kein geringerer als Gustave Eiffel, der auch den Eiffelturm in Paris entworfen hat. Seine Handschrift ist hier deutlich zu erkennen.
Ein Blick in die Geschichte
Die Markthalle von Dijon hat eine lange und faszinierende Geschichte. Sie wurde 1873 eröffnet und sollte den wöchentlichen Markt, der bis dahin auf dem Place François Rude stattfand, beherbergen. Ursprünglich als überdachter Markt konzipiert, entwickelte sich die Halle schnell zu einem zentralen Treffpunkt für die Einwohner von Dijon. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Markthalle einige Schäden, wurde aber in den Nachkriegsjahren sorgfältig restauriert. Heute steht sie unter Denkmalschutz und ist ein lebendiger Teil des kulturellen Erbes der Stadt.
Das Markterlebnis
Die Gemüse- und Obststände befinden sich im Inneren der Halle und sind einfache Marktstände. Hier steht die Zweckmäßigkeit im Vordergrund. Frische Ware soll schnell und effektiv verkauft werden.
Die Atmosphäre entspricht hier einem gewöhnlichen Wochenmarkt. Im Kontrast dazu gibt es die festen Stände bzw. Verkaufstheken. Hier werden die Produkte ganz anders präsentiert. In langen Glastheken werden Wurstspezialitäten, gefüllte Pasteten und jede Menge Käse angeboten. Gut ausgeleuchtet und in Szene gesetzt, warten die Köstlichkeiten darauf, mitgenommen zu werden. Das Standpersonal gibt gerne den einen oder anderen Ratschlag und so entsteht nicht selten das Menü erst beim Einkauf. Regionales ist begehrt und das Burgund hat ja auch einiges zu bieten.
Ein kulinarisches Erlebnis
In dieser Markthalle wird das Füllhorn Frankreichs ausgeschüttet. Hier kauft man bestes Obst und Gemüse aus der Provence, Käse aus der Normandie oder Roquefort, Wein aus Bordeaux oder eine Flasche Champagner. Weinbergschnecken und die unterschiedlichsten Fleischsorten, das Bressehuhn nicht zu vergessen und fangfrischer Fisch aus der Bretagne oder von der Atlantikküste, es ist alles da. Der Dijon-Senf darf natürlich nicht bei der Aufzählung fehlen. Allerdings solltest du die Preise vergleichen. Ich habe festgestellt, dass man ihn bei uns oftmals günstiger kaufen oder zumindest zum gleichen Preis wie hier in Dijon selbst bekommen kann.
Mein Highlight in jeder Markthalle ist der Fischstand.
Hier ist das genauso und ich stelle mich mitten zwischen die Kunden. So kann ich am besten die Stimmung miterleben. Das Ehepaar neben mir berät sich gerade, welchen Fisch sie kaufen sollen. Die ältere Dame neben mir nervt den Verkäufer nicht, obwohl sie immer noch überlegt, wie viele Muscheln sie möchte. Geduldig nutzt er die Zeit und erklärt einer anderen Dame etwas über die Krustentiere.
Erst als die ältere Dame sich entschieden, landet die entsprechende Menge Muscheln in der Tüte. Seine Kollegin wartet auch schon, dass die Waage endlich wieder freigegeben wird. Die zwei werfen sich einen vielsagenden Blick zu. Als der Fischhändler den Preis verkündet, wartet er nicht erst darauf, dass die Dame es aus ihrem Portemonnaie zusammengesucht hat, er nimmt schon die nächste Bestellung auf. Offensichtlich kennt man sich und wegrennen wird die Dame nicht. Vermutlich kauft sie seit Ewigkeiten hier ihren Fisch. Als der Händler sie namentlich verabschiedet und bis nächste Woche anfügt, ist meine These untermauert. Wenn ich in Dijon wohnen würde, dann wäre ich sicher auch ein Stammgast in diesem Foodparadies.
Für die Sommermonate hat man sich etwas Besonderes ausgedacht: „Brunch aux Halles“ heißt das Vergnügen. Sonntags stellen verschiedene Küchenchefs aus Dijon ihre Sonntagsbrunch-Kreationen vor. Eine tolle Idee, wie ich finde.
Ein Besuch in der zentralen Markthalle von Dijon ist mehr als nur ein Einkaufsbummel – es ist eine Reise durch die Geschichte, Kultur und Gastronomie dieser wunderbaren Stadt. Die Atmosphäre, die Architektur und die Geschichte machen diesen Ort zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Beitrag ein wenig von der Faszination und dem Charme der Markthalle näherbringen.
