Im Süden Europas

Italien – zwischen Kultur, Küste und Kulinarik

Von antiken Stätten bis zu stillen Gassen – Italien berührt mit Geschichte, Schönheit und einer Seele, die man sehen kann.

Italien

Warum mich Italien immer wieder ruft

Für mich mehr als nur Postkartenpanoramen. Es ist nicht nur das Licht, das durch schmale Altstadtgassen fällt oder der Blick auf eine goldene Kuppel am Abend – es ist diese besondere Mischung aus Geschichte, Gegenwart und Gefühl. Von den ruppigen Küsten Liguriens über die verwinkelten Gassen Neapels bis zu den weiten Feldern Umbriens – Italien bleibt nie stehen, sondern erzählt mit jeder Region eine andere Geschichte.
Was mich besonders fasziniert: das Zusammenspiel von Alltag und Kunst. Hier sitzt man vor einem Espresso, während im Hintergrund ein Jahrhundertbau steht. Man spaziert durch ein Viertel, das seit der Renaissance kaum verändert wirkt, und entdeckt zugleich moderne Street-Art. Italien ist für mich kein Museum, sondern eine lebendige Bühne.
Ich reise durch Italien nicht, um Listen abzuhaken. Ich lasse mich treiben. Ich folge Gerüchen, Lichtstimmungen, Fassaden. Oft sind es die kleinen Momente, die bleiben: ein klösterlicher Innenhof in Florenz, ein leeres Teatro in Parma oder der leise Klang einer Gondel am Morgen in Venedig.
Diese Seite versammelt meine schönsten Reportagen, Fotos und Eindrücke aus Italien. Sie sollen nicht nur zeigen, wie das Land aussieht – sondern wie es sich anfühlt.
Italien Taormina

Zwischen Alpenblick und Seenzauber

Norditalien überrascht durch seine Kontraste: Während im Westen die Alpen die Kulisse dominieren, liegt im Osten das milde Licht der oberitalienischen Seen. Orte wie der Comer See, der Lago Maggiore oder der Gardasee bieten nicht nur eindrucksvolle Landschaften, sondern auch elegante Villen, Promenaden und Städtchen mit langer Geschichte.

In Städten wie Turin, Verona oder Mailand verbindet sich Tradition mit Moderne. Besonders Mailand hat mich fotografisch oft überrascht – zwischen Designhotspots, neoklassizistischen Fassaden und kleinen, ruhigen Innenhöfen. Und dann ist da noch Venedig: so oft besucht, aber mit der Kamera gesehen doch immer wieder neu. Norditalien zeigt, wie viele Gesichter Italien haben kann – rau, kultiviert, geheimnisvoll.

Wo Geschichte auf Hügelland trifft

Die Mitte Italiens ist für mich das Herz des Landes. Toskana, Umbrien, Marken – jede Region besitzt ihren ganz eigenen Charakter. Florenz, Siena, Perugia oder Urbino erzählen vom Reichtum der Renaissance, von Macht, Kunst und Erneuerung. Doch abseits der großen Namen finden sich stille Orte, an denen die Zeit scheinbar stehen geblieben ist.

Gerade für fotografische Reportagen liebe ich die sanften Hügel der Toskana im Abendlicht oder die Natursteingassen mittelalterlicher Dörfer. Auch das religiöse Erbe ist hier spürbar – in Klöstern, Eremitagen oder alten Pilgerwegen. Mittelitalien ist keine Kulisse. Es ist Bühne, Archiv und Atelier zugleich.

Wilde Schönheit und mediterraner Rhythmus

Der Süden hat für mich etwas Ursprüngliches. In Apulien, Kalabrien, Kampanien und auf Sizilien pulsiert das Leben anders. Die Städte sind lauter, die Farben kräftiger, die Kontraste deutlicher. Barocke Kirchen stehen neben modernistischen Ruinen, Fischerboote neben Dampferhäfen. Ich liebe diesen visuellen Reichtum.

Sizilien etwa – mit Palermo, Syrakus und dem Tal der Tempel – ist für mich wie ein eigenes Universum innerhalb Italiens. Auch Sardinien, mit seinen Nuraghen und abgelegenen Dörfern, eröffnet eine ganz andere Perspektive auf das Land. Der Süden zeigt das ursprüngliche, ungeglättete Italien – ein fotografischer Schatz für alle, die Geschichten sehen wollen.

Sizilien – Insel der Gegensätze und Geschichten

Sizilien ist mehr als nur ein Reiseziel. Für mich ist es ein Kapitel für sich – ein Ort, an dem Geschichte nicht einfach Vergangenheit ist, sondern Teil des Alltags. Die Insel wirkt wie ein eigenes kleines Universum innerhalb Italiens: geprägt von arabischer, griechischer, normannischer und spanischer Vergangenheit, von Vulkangestein und Meereslicht, von Ruinen und Märkten.

Palermo war für mich der Einstieg – laut, lebendig, voller Kontraste. In den Seitenstraßen treffen sich barocke Kirchenfassaden und Street-Art, Märkte dampfen, die Straßen riechen nach Meeresfrüchten, frittierten Köstlichkeiten und Espresso. Syrakus hingegen ist ruhiger, fast kontemplativ – besonders im Abendlicht auf der Halbinsel Ortigia, wo sich das Licht in den alten Fassaden bricht.

Auch das Landesinnere überrascht. Dörfer wie Ragusa, Noto oder Modica scheinen aus einer anderen Zeit. Und dann der Ätna – nicht nur geografisch, sondern auch atmosphärisch ein Mittelpunkt. Der Vulkan formt Landschaft und Leben, erzeugt Ehrfurcht und Fotomotive gleichermaßen.

Sizilien ist für mich ein Ort, an dem man nie alles gesehen haben kann. Die Insel fordert Geduld und schenkt Tiefe. Ihre Geschichten liegen nicht nur in den Steinen, sondern auch in den Blicken der Menschen. Wer mit Kamera und offenem Blick reist, wird hier fündig – nicht im touristischen Sinne, sondern im besten Sinne von: finden.